The Final Cut
(1984 - Gilmour, Mason, Waters)

Roger Waters hat es geschafft. Nach dem überaus erfolgreichen "The Wall"-Album hat er endgültig alle Macht in der Band an sich gerissen. Genaugenommen existierten Pink Floyd als Gruppe zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr. Auf dem Cover prangt der Spruch "A requiem for the post war dream by Roger Waters - performed by Pink Floyd". Waters' Bandkollegen waren nunmehr vollends zu Statisten degradiert ohne jeglichen Einfluß auf Komposition oder Produktion.

"The Final Cut" behandelt ein Thema, das auch schon auf "The Wall" Erwähnung fand - den Krieg, sei es der 2. Weltkrieg und der Verlust vom Vater oder der damals noch aktuelle Falklandkrieg.

Um es kurz zu machen: Roger Waters Allmacht hat ein durch und durch langweiliges und überflüssiges Album hervorgebracht. Sein jammernder Sprechgesang trieft vor Betroffenheit und Selbstmitleid. Die eingestreuten Ausschnitte aus alten Filmen scheinen direkt noch von "The Wall" zu stammen und auch ansonsten wirkt es so, als hätte Waters für "The Final Cut" die Sachen genommen, die damals bei "The Wall" vom Schneidetisch gefallen sind. Es ist schlicht nicht zu ertragen. Roger Waters kann nicht singen. Roger Waters' Songideen für dieses Album klingen ausgelutscht, langweilig und schon bei "The Wall" gehört.

Roger Waters machte dann auch nach diesem Album Schluß mit Pink Floyd. Er wollte die Band zum Ende bringen und verkündete einseitig die Auflösung.

Jedoch waren Waters' in die Bedeutungslosigkeit gedrängten Bandkollegen David Gilmour und Nick Mason nicht bereit, Pink Floyd zu beenden. Sie machten einfach weiter - ohne Waters.

"The Final Cut" ist jedenfalls das jämmerliche Ende der Roger Waters Ära bei Pink Floyd. Nur die allerhärtesten Pink Floyd Puristen und eingefleischte Roger Waters Fans werden sich vielleicht dieses Album kaufen wollen.

Alle anderen sollten es da lassen wo es ist - im CD-Laden. Es ist vor allem den Preis nicht wert, der immer noch für die CDs aus dem Backkatalog von Pink Floyd gefordert wird.

1 Punkt